Beethovenpreis 2016

Fotogalerie: Impressionen von der Beethovenpreisverleihung 2016

Fazıl Say, Foto © Marco Borggreve
Foto © Marco Borggreve

Beethovenpreis 2016

 an den türkischen Pianisten und Komponisten Fazil Say

Festliches Konzert für Menschenrechte und Freiheit in der Türkei

  • zugunsten von Musikprojekten in Krisengebieten –

Samstag, 17. Dezember 2016, 17 Uhr, Kreuzkirche Bonn (Kaiserplatz 1)

42 Euro / 22 Euro  zzgl. Vorverkaufsgebühr bei Bonnticket Tel 0228 502010

Schirmherr: Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller

mit internationalen Musikern aus Europa und dem Nahen Osten und westlicher und östlicher Musik von Beethoven, Liszt, Say u.a.

mit

Aeham Ahmad – syrischer Pianist aus den Trümmern (Gesang Klavier), Fazil Say (Klavier) dem türkischen Klavierduo Ferhan und Ferzan Önder, Karim Said (Klavier), Luisa Imorde (Klavier), Theodosia Ntokou (Klavier) , Ibrahim Qeivo (Baglama), Damaskus Streich-Quintett u.v.a. – und dem Chor Bonn Voice

Moderator: Volker Michael, Deutschlandradio Kultur

“Wohlthun, wo man kann
Freiheit über alles lieben,
Wahrheit nie, auch sogar am
Throne nicht verleugnen.“
(Ludwig van Beethoven)

Bonn, 13.12.2016.  Die Ankündigung einer Laudatio des ehemaligen Chefredakteurs der türkischen Tageszeitung Cumhuriyet, Can Dündar, bei der Beethovenpreis-Verleihung an Fazil Say hat weitreichende, starke Reaktionen in Europa und der Türkei hervorgerufen. Um das inhaltliche Gewicht der Veranstaltung am 17. Dezember 2016 in der Bonner Kreuzkirche auf den Preisträger Fazil Say und seine Verdienste zu konzentrieren, haben sich der Veranstalter, die Beethoven Academy, und der türkische Journalist Can Dündar entschieden, die geplante Laudatio zurückzuziehen und auf die Präsenz des Laudators zu verzichten. Folgerichtig wird statt einer Laudatio der Moderator des Abends, Volker Michael, ein Gespräch mit dem Preisträger Fazil Say über seine Auffassung von Musik und über den Dialog der Kulturen führen.

Am 17. Dezember 2016 findet in der Kreuzkirche in Bonn ein Festkonzert anlässlich der Verleihung des Beethovenpreises an den türkischen Pianisten Fazil Say statt. Die Laudatio wird der türkische Journalist Can Dündar halten. Der von Torsten Schreiber und Andreas Loesch initiierte Internationale Beethovenpreis für Men­schenrechte, Frieden, Freiheit, Armutsbekämpfung und Inklusion wird zum zweiten Mal vergeben. Schirmherr ist Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller.  Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Er wird von der Kölner Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Solidaris gesponsert. Die Preistrophäe „Evolute“ in Alabaster gestaltet der Künstler Dirk Wilhelm (Pietrasanta / Bad Honnef). Auftretende Künstler sind unter ande­rem der letztjährige Beethovenpreisträger, der syrische Flüchtling Aeham Ahmad, der mit seinem Klavierspiel auf den Straßen von Damaskus in den Kriegswirren zum Facebook-Star wurde, das türkische Klavierduo Ferhan & Ferzan Önder, die griechische Pianistin Theodosia Ntokou, der syrisch-armenische Musiker Ibrahim Keivo, der palästinensische Pianist Karim Said, die Bonner Pianistin Luisa Imorde, der Chor Bonn Voice sowie weitere interna­tionale Künstler und Gratulanten aus der Türkei und anderen Ländern.

„Ich bin ein Brückenbauer zwischen den Kulturen. Wenn man die Kulturen als Feinde sieht, wie es unsere Regierung oft tut, wenn man andere Kultur nicht als Dialog sieht, sondern als Feind, da fängt der Kulturenkrieg an, der Gedankenkrieg. Das ist das Schlimmste.“ – so Fazil Say. Er setzt sich auf vielfältige Weise für den Dialog der Kulturen ein. In seinen Kompositionen verarbeitet er Themen aus dem Orient in mehrfacher Hinsicht, musikalische Themen, aber auch die Eindrücke von Krieg, Hass und Zerstörung. Er tourt mit Mozart und Beethoven  durch entlegene Winkel der Türkei. Die türkische Regierung kritisiert der 1970 in Ankara geborene Pianist immer wieder dafür, keine Brücken zu bauen und den Dialog abzulehnen. Er musste sich unlängst in der Türkei in einem langwierigen Gerichtsprozess für seine Meinungsäußerungen verantworten. Der Vorwurf war „Verunglimpfung religiöser Werte“. Er wurde 2013 zu zehn Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Dagegen wandten sich Abgeordnete des Deutschen Bundestages in einer Erklärung. Say wurde 2016 frei gesprochen. Er ist Botschafter der EU für interkulturellen Dialog.

Für seinen Einsatz und seine Haltung wird er nun am 17. Dezember mit dem Internationalen Beethovenpreis ausgezeichnet.

© Adriano Heltmann
© Adriano Heltmann

Der Internationale Beethovenpreis für Menschenrechte, Frieden, Freiheit, Armutsbekämpfung und Inklusion wird getragen von der Beethoven Academy. Schirmherr ist Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller. Ins Leben gerufen hat ihn der Intendant der Beethoven Academy Torsten Schreiber, sowie der Präsident des Festivals Junger Künstler Bayreuth, Andreas Loesch, der ebenfalls Gesellschafter der Academy ist. Weitere Gesellschafterin der Beethoven  Academy ist u.a. auch die Klavierlegende Martha Argerich.

Die Beethoven Academy wurde am 13. März 2016 gegründet. Sie hat die Leitlinien Menschenrechte, Frieden, Freiheit, Armutsbekämpfung und Inklusion. Im Kontext dieser Leitlinien organisiert sie Kulturprojekte. Neben der alljährlichen Preisverleihung sind dies a) Kulturprojekte in Krisengebieten, in sozialen Einrichtungen und Master Classes im Zeichen der Völkerverständigung, b) das Festival Elysium unter der künstlerischen Leitung von Nils Mönkemeyer, und c) Veranstaltungen im Format der Open Academy, die musikalische Darbietungen aus verschiedenen Genres mit Lectures entlang der Leitlinien der Academy verbindet.

Die Beethoven Academy stellt Ludwig van Beethoven als Sozialutopist und gesellschaftlichen Visionär in den Mittelpunkt ihrer Arbeit und erweitert mit neuen Konzertkonzepten die Rezeption des Komponisten weit über die übliche Hörerschicht hinaus. Damit übernimmt sie im Hinblick auf das Beethovenjubiläum 2020 eine Vorreiterrolle, denn auch die im Sommer 2016 gegründete Beethoven Jubiläums GmbH hat sich u.a. diese Ziele als Programmschwerpunkte des Jubiläums zu eigen gemacht.

Die mit der Beethoven Academy verbundenen Künstler begrüßen sehr die Auszeichnung an Fazil Say. Es sind dies:  die Pianistin Martha Arge­rich, der syrische Klarinettist Kinan Azmeh (Mitglied im Silk Road Projekt von Yo Yo Ma), der palästinensische Pianist Karim Said (Mitglied im West-Eastern Divan Orchestra), die Bonner Jungpianisten Luisa Imorde und Fabian Müller und der zwi­schen den Genres changierende Pianist Kai Schumacher.

Die Preisverleihung wird großzügig von der Kölner Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Solidaris unterstützt. Die Solidaris blickt auf eine über 80-jährige erfolgreiche Geschichte zurück und zählt zu den wenigen Unternehmensgruppen in Deutschland, die auf die Betreuung gemeinnütziger Träger und Einrichtungen des Gesundheits- und Sozial­wesens sowie der freien Wohlfahrtspflege spezialisiert sind. Als führende Prüfungs- und Beratungsgesellschaft in Deutschland bietet Solidaris an acht Standorten bundesweit zukunftsweisende Expertisen aus einer Hand zu allen wirtschaftlichen und rechtlichen Belangen gemeinnütziger Organisationen unterschiedlicher Größe und Rechtsform. Die ausgeprägte Branchenspezialisierung, die hohe Fachkompetenz und die gelebte Werteorientierung bilden die zentralen Leitlinien der Unternehmensgruppe und sind ein verlässlicher Erfolgsgarant.

Weitere Unterstützer sind zahlreiche Kulturgesellschaften aus der Region Bonn: Colloquium Humanum Bonn e.V., Johannes-Wasmuth-Gesellschaft e.V., Richard-Wagner-Verband Bonn/Siegburg  e.V., Kulturring Bad Honnef e.V. und  ArtDialog e.V. u.a.

Das Festkonzert findet in Kooperation mit der Evangelischen Kreuzkirchengemeinde Bonn, Deutschlandradio Kultur und dem Morgenland Festival Osnabrück statt. Der Erlös des Abends wird für die Basisprojekte der Beethoven Academy, vor allem Musikprojekte in Krisengebieten, verwendet.

Das Konzert wird von Deutschlandradio Kultur aufgezeichnet und am Abend des 26.12.2016 gesendet.

Konzertdatum und Veranstaltungsort

  • Dezember | 17:00 Uhr | Kreuzkirche Bonn – Zentrum (Am Kaiserplatz 1)

Tickets

  • 42,- / 20,- Euro, zzgl. Vorverkaufsgebühr bei allen bekannten Vor­verkaufsstellen

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